Besuch der Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes
in St. Peter-Ording
Seit Ende 1999 besteht die Wetterwarte in St. Peter-Ording. Mit ihrer Lage
in den Dünen und 11 m über NN ist ein guter Rundumblick möglich. In der
Wetterwarte werden sowohl automa- tisch als auch durch die Mitarbeiter
Wetterdaten erfaßt und zur Gesamtwettervorhersage zur Zentrale nach Offenbach
gemeldet. Auf der Wetterwarte sind sechs Mitarbeiter tätig, die in
Wechselschichten rund um die Uhr arbeiten. Die Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording
bietet Interessierten die Möglichkeit, an einer Führung durch die Wetterwarte
teilzunehmen. Eine solche Führung fand z.B. am 15. September 2010 statt, an
einem Tag mit einer für diese Jahreszeit noch nicht typischen Wetterlage mit
Windstärken im Mittel SW9, in Böen SW10.
Die Markierung zeigt auf den Weg, der nach einer Wegbiegung zum Eingang der DWD-Wetterwarte in St. Peter-Ording fuehrt.
Luftbild mit Lage der DWD-Wetterwarte St. Peter-Ording und des Strandes mit freundlicher
Zustimmung vom kuestenforum.de , Frau Rohde vom 3.11.2010
Die Wetterwarte besteht aus einem massiven Gebäude und muß auch Orkanen
der Windstärke 12 widerstehen. Auf einem Beobachtungsturm sind mehrere
Meßgeräte montiet.
Mit einer Höhe von 11 m über NN ist die Wetterwarte vor Hochwasser
geschützt und erlaubt einen Blick zur Nordsee und ins Hinterland. In der
weiteren Umgebung gelegene Leuchttürme erlauben eine Bestimmung der
Fernsicht.
Hier ein kurzer Rückblick: Das Gebäude wurde 1999 in Betrieb genommen
und steht auf einem massiven Fundament (Meinen Dank für die Überlassung
dieser zwei Bilder durch den DWD).
Dietlind Petersen vom DWD begrüßte die Besuchergruppe und
erläuterte zunächst den Klimagarten, der in 5 m Höhe über NN
liegt.
Im Klimagarten stehen mehrere Instrumente zur Erfassung des
Niederschlages. Dies geschieht automatisiert (Wägeprinzip) und wird täglich
zur Kontrolle einmal manuell mit dem konventionellen Gerät
nachgemessen.
Im
Erdbodenmeßfeld befinden sich Thermometer für die Erfassung von Temperaturen in
verschiedenen Bodentiefen sowie der Temperatur in 5 cm Höhe über dem Boden.
Die Tellerhütte (rechts) hat die frühere Wetterhütte abgelöst und beinhaltet
die Temperatur- und Luftfeuchtemessungen.
Erklärungen am Beobachtungsturm, daneben die LIDAR-Anlage (rot-weisses
Gerät), diese erfaßt die Wolkenhöhe (bis zu ca. 13 000 m).
Der 10 m hohe Windmast (mit Fahne und Schalenkreuz) erfasst
Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Das kleinere Instrument rechts neben
dem Mast ist ein Vorwärtsstreulichtmesser, ein Sichtweitensensor, der die
Lichtdämpfung mißt. Das rechte Bild zeigt Messgeräte zur Erfassung der
Globalstrahlung und der diffusen Strahlung.
Mit dieser Glaskugel, einem Brennglas, wird die Sonnenscheindauer
erfaßt. Bei Sonnenschein wird in den Papierstreifen eingebrannt (siehe rote
Markierungen). Für die Jahreszeiten (unter- schiedlicher Sonnenstand) stehen
mehrere Papierstreifenformate zur Verfügung. Dieser Sonnenscheinautograph
Campbell-Stokes springt heute nur noch im Notfall als Ersatz ein.
Im Gebäude der Wetterwarte, nun ohne Wind und Regenschauer, erklärt
Dietlind Petersen den Besuchern die Wetterentwicklung anhand einer Folge von
Satellitenbildern. Die interessierten Besucher stellten zahlreiche Fragen,
die ausführlich beantwortet wurden.
Hier wird die Bewölkung erfasst und im Rechner eingegeben. Die Daten werden automatisch in der Zentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach aufbereitet.
Dietlind Petersen bewertet Wetterbilder auf dem PC, alle
Wetterdaten stehen hier auch online zur Verfügung.
Das Wetterbild zeigt den an diesem Tag bestehenden Sturm aus
West, über den Tag wechselte das Wetter von Gewitter, über Sturm mit Regen
und Sonnenschein. Gegen Abend wurde Windstärke 9 aus West erreicht. Ein
herkömmliches Barometer steht ebenfalls in der Wetterwarte, der fallende
Luftdruck ist am Kurvenverlauf zu erkennen.
Den Besuchern der
Wetterwarte standen mehrere Informationsschriften über die Arbeit des DWD zur
Verfügung, ein DWD-Flyer über die Wetterwarte St. Peter-Ording ist hier als
pdf-File zu öffnen:
Nach dem interessanten Besuch der Wetterwarte
führte uns der Weg noch kurz zum Strand, wo die See sich recht aufgewühlt
zeigte.
Vom Stand aus ist die in die Dünen eingebettete Wetterwarte zu erkennen.
Früheres Drachenfliegen am Strand von St. Peter-Ording. Der Drachen trägt nicht nur einen 50gr. schweren Fotoapparat, sondern bei 3 Bft Wind auch 5kg Sand !
Hier entsteht ein Video über den Besuch der
Wetterwarte (Ist noch im Aufbau !)